Was ist Voice Search? - Teil 1

Janine Kraft • October 24, 2019

Voice Search Assistenten

Der Siegeszug von Voice Search Assistenten ist früher oder später nicht mehr aufzuhalten, da die Voice-Software in Milliarden von Geräten implementiert sein wird. Die grössten Techfirmen sind weltweit mit Hochdruck daran, die Assistenten zu perfektionieren. Die Erleichterung des Alltags und die einfache Nutzung von Voice Search sind klare Vorteile der Software, da Zeit gespart und ein schneller Zugang zu In-formationen ermöglicht wird.

Auch gegen Ende vom Jahr 2019 sind Voice Search Assistenten ein reges diskutiertes Thema. Doch was ist Voice Search? Wie werden sich Voice Assistenten entwickeln? Was sind die Vor- und Nachteile für Userinnen, User und Unternehmen? Genau diese Themen werden im folgenden Artikel besprochen.


1. Was sind Voice Search und Voice Assistenten - Eine Definition

Voice Search

Dann lasst uns zuerst mit einer Definition starten: das englische Wort «Voice Search» bedeutet auf Deutsch «Sprachsuche». Damit ist die spezielle Suche auf Google über eine Spracheingabe gemeint. Google Voice Search gibt es seit 2011. Damals war die Sprachsuche nur in englischer Sprache verfügbar. Im späteren Verlauf kamen dann viele andere Sprachen hinzu und eine Desktop-Version wurde entwickelt. Wenn von «Voice» gesprochen wird, dann ist die akustische Wiedergabe einer sprechenden Person gemeint, wobei mit dem Ausdruck «Speech» die generell gesprochene Sprache gemeint ist.

Voice Assistenten

Durch einen «Voice Assistant», zu Deutsch «Sprachassistenten», werden mithilfe eines Programms gesprochene Anweisungen und Aktionen ausgeführt. Bekannte Beispiele sind der Google Assistant, Siri, Cortana oder Alexa. Vor allem wird diese Applikation auf Smartphones verwendet. Mit dem Launch des iPhones 4 wurde der Sprachassistent zum ersten Mal in den Alltag der Menschen integriert. Siri wurde kreiert und wird heute dazu verwendet, das Wetter abzufragen, den Verbindungsaufbau von Telefonaten zu tätigen oder Termine im Kalender des Smartphones einzutragen. Voice Assistenten gibt es entweder als Applikation oder als spezifisch konzipierte Devices (Smart Speaker) wie der Google Home Assistant, Alexa von Amazon oder Cortana von Microsoft.

2. Voice Assistenten - unsere persönlichen Assistenten?

Durch den persönlichen Assistenten werden die Menschen noch mehr Zeit am Handy verbringen, wodurch sowohl die Werbeeinnahmen als auch die Geräteverkäufe steigen werden. Gemäss Gentsch, Professor und Spezialist für künstliche Intelligenz, wird die Schlagwort-Suche durch die Assistenten abgelöst: 

«Die Suche nach Schlagwortbegriffen, zum Beispiel über Google, wird voraussichtlich im Rahmen dieser Entwicklung langfristig verschwinden. Stattdessen wird der Kaufentscheidungsprozess in Konversation mit dem digitalen Assistenten erfolgen.» (Gentsch, 2018, S. 93)

Damit ein Unternehmen oder eine Marke auch in der Zukunft Erfolg hat, müssen die jeweiligen Produkte und Dienstleistungen auf den Algorithmus der Assistenten abgestimmt werden. Wenn zum Beispiel Blumen durch den Voice Assistenten bestellt, eine Hotelbuchung durchgeführt oder Schuhe gekauft werden sollen, dann wird der Assistent die in seinem Netzwerk verfügbaren Marken und Dienstleistungen berücksichtigen können. Des Weiteren könnte auch die Rangfolge der Google-Ergebnisse eine grosse Rolle spielen. In Zukunft wird für die Kundinnen und Kunden weniger die Marke oder das Unternehmen im Vordergrund stehen, sondern die Bequemlichkeit (Convenience). Dies hat zur Folge, dass die Unternehmen, welche im Netzwerk der Assistenten angeschlossen sind, einen Vorteil haben werden.

Ein Netzwerk von Voice-Diensten

Damit Voice Assistenten funktionieren, braucht es zwei elementare Bestandteile: zum einen muss eine Verknüpfung von verschiedenen Diensten zu einem riesigen Netzwerk gegeben sein und zum anderen müssen die Assistenten «lernen» können. Um nun effizient die Anfragen der Userinnen und User bearbeiten zu können, müssen verschiedene Programme, Apps und andere Dienste miteinander kommunizieren können. Ein Beispiel dafür ist das Apple Betriebssystem iOS10, bei welchem Siri nun beispielsweise ein Uber-Taxi buchen kann, da die Verbindung zu den zwei Dienstleistern freigegeben wurde.

Was sind aktive Voice Assistenten?

Die heutigen Voice Assistenten agieren passiv. Damit ist gemeint, dass sie erst aktiv werden, wenn eine App aufgerufen wird, bestimmte Knöpfe betätigt oder Begrüssungen gesprochen werden. Unter aktiven Assistenten stellt man sich ein Gerät vor, welches mit Hilfe künstlicher Intelligenz selbständig Gespräche initiieren kann, Ratschläge gibt oder Missverständnisse aufklärt. Aktive Assistenten bergen aber auch Gefahren, beispielsweise wenn die Nutzerin oder der Nutzer unbedachte Aussagen macht oder eine Notlüge anbringt. In solchen Fällen könnte es passieren, dass der Assistent ins Gespräch eingreift und die Nutzerin oder den Nutzer blossstellt. Damit ein Assistent perfekt integriert werden kann, ist es essenziell, dass der Assistent allgegenwärtig und auf allen Geräten synchronisiert ist. So sollten andere Geräte an die Stelle des Smartphones treten können, wenn dieses einmal zu Hause vergessen wurde. Auch Gesten und Handbewegungen dürften in der Zukunft vom persönlichen Assistenten wahrgenommen werden können. Dies wäre möglich mithilfe von Kameras und Sensoren. 
Die zwei grössten Vorteile von Voice Assistenten sind zum einen die Bequemlichkeit und zum anderen die Anpassungsfähigkeit an die Userin oder den User. Durch einen persönlichen digitalen Assistenten müssten keine Apps mehr gesucht, heruntergeladen, installiert oder konfiguriert werden. Die Zeit zwischen einer Anfrage und der Antwort kann reduziert werden, was die Convenience für die Nutzerin oder den Nutzer stark steigert. Durch die Personalisierung der Assistenten vergrössert sich deren Anpassungsfähigkeit. So kann der digitale Assistent eine Art «Bewusstsein» für Zusammenhänge entwickeln. In Zukunft könnte man von einem persönlichen Assistenten erwarten, dass dieser sich an die Nutzerin oder den Nutzer anpasst, so wie es sich die Menschen von der zwischenmenschlichen Interaktion gewöhnt sind. Für die Userinnen und Unser von persönlichen Assistenten wäre es essenziell, dass diese angeben könnten, wann sie Informationen vom digitalen Assistenten erhalten wollen oder welche Rah-menbedingungen erfüllt sein müssten. So könnten die Textnachrichten während des Autofahrens ausgeschalten und beim Eintreffen zu Hause aktiviert werden. 

Ein anderer wichtiger Punkt wäre, dass die persönlichen Assistenten sich der Stimmungslage der Nutzerin oder des Nutzers und der aktuellen Situation anpassen könnten. Zum Beispiel kann es sein, dass die Nutzerin oder der Nutzer unter Umständen müde ist oder gerade einen Abend mit Freunden verbringt und sich nicht aktiv mit bestimmten Dingen befassen will. So könnten personalisierte Algorithmen automatisch nach dem besten Ermessen Entscheidungen treffen, ohne ständige Rückkopplung zur Userin oder zum User. Wenn der Algorithmus des Geräts über solche Umstände informiert ist, könnte er empathischer und zugänglicher reagieren. Mit anderen Worten würde sich der Assistent so anpassen, wie es reale Menschen tun würden. 

smarte lautsprecher ermöglichen einen schnelleren Zugang zu Informationen, Sprachsteuerung statt Tastatur, selbständige Erinnerungen und bequeme Verbindung über verschiedene Geräte.
Quelle: Vorteile intelligenter Lautsprecher (Zuberer, 2018, S. 6)
Die Assistenten haben nicht nur Vorteile, sondern auch Schattenseiten. Bedenklich findet die deutsche Bevölkerung den Gedanken an den «gläsernen» Kunden und den Missbrauch von Daten. Die EU hat mit der DSGVO-Verordnung auch auf staatlicher Ebene Einschränkungen getätigt, was in Zukunft noch mehr dazu führen könnte, dass die Entwicklung von Voice Assistenten oder allgemein KI gehemmt wird. 
smarte lautsprecher ermöglichen einen schnelleren Zugang zu Informationen, Sprachsteuerung statt Tastatur, selbständige Erinnerungen und bequeme Verbindung über verschiedene Geräte.
Quelle: Vorteile intelligenter Lautsprecher (Zuberer, 2018, S. 6)
Voice Search ist für Unternehmen unter anderem aus diesen Gründen wichtig:

• Suchmaschine: Schnellere Interaktion führt zu grösserer Kundenbindung und Engagement.
• Konsumentin/Konsument: In manchen Fällen ist Voice Search schneller als die getippte Suche durch die Tastatur. Viele Konsumentinnen und Konsumenten streben ausserdem nach einer positiven Kosten-Nutzen-Bilanz.
• Unternehmen: Kundenverhalten und Suchmaschineninvestment gehen Hand in Hand. Die Kundinnen und Kunden haben viel Erfahrung mit Suchmaschinen und mobilen Geräten. Menschen vertrauen darauf, dass die Suchmaschine die beste Antwort für die eigenen Bedürfnisse hat.

Voice Assistenten bringen viele Vorteile für Kundinnen, Kunden und die Unternehmen. Durch speziell auf die Kundin oder den Kunden zugeschnittene Dienste, kann die Kundenbindung gestärkt werden. Dieser Vorteil von personalisierter Werbung ist auch für die Kundin und den Kunden ein Mehrwert und verbessert die Dienstleistungen. So sind letztendlich nicht nur die Kundin oder der Kunde zufriedener, sondern es kann auch der Ruf der Unternehmung und die Bekanntheit einer Marke gestärkt werden. Durch die personalisierten Assistenten erhalten Firmen mehr Einblicke in die Wünsche und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und deren Kaufprozesse. 

Was sind die Hauptvorteile von Voice Search:

1. Suchvorgänge werden beschleunigt, da Voice Search eine schnellere Eingabe ermöglicht als über die Tastatur.
2. Die Absicht der Userin oder des Users lässt sich einfacher feststellen, da die Sucheingaben spezifischer formuliert sind.
3. Voice Search ermöglicht Handfreiheit, Bequemlichkeit und mehr Komfort.
4. Die simple Handhabung hilft bei alltäglichen Belangen.

Des Weiteren bringt Google immer weitere Optimierungen und Funktionen auf den Markt. So kann auf Geräte, welche KaiOS (Betriebssystem für FirefoxOS) unterstützen, Voice Typing angewendet werden. Damit kann Sprache geradewegs in Text umgewandelt werden. Google Lens ist ein weiteres Beispiel, welches Bilder und Texte aus Aufnahmen erkennt, direkt vorlesen, übersetzen oder mit weiteren Google Features verbinden kann. 

Bild: Voice Search über Desktop mit Google

Quantified-Self Bewegung

Durch die Entwicklung von KI wird auch der Einsatz der Voice Assistenten und deren Leistung gesteigert. Die Spracherfassung nimmt jedes Jahr um 20% zu. Es ist heute möglich, schon über 90% der gesprochenen Sprache zu erfassen, dank der Verarbeitung grosser Datenmengen in Bezug auf die natürliche Sprache (Natural Language Processing).

Ein weiterer Trend ist die sogenannte «Quantified-Self-Bewegung», auch unter dem Namen «Lifelogging» bekannt. Es handelt sich dabei um Menschen, welche personenbezogene Daten über den Tag hinweg erfassen und analysieren, meist durch eine App. Diese erfassten Daten könnten sein: das konsumierte Essen, die Luftqualität, der Gemütszustand, Blutsauerstoffwerte sowie physische und mentale Leistungen. Auch Wearables, also am Körper tragbare Geräte, ermöglichen die Aufzeichnung von Daten. Dies kann zum Beispiel geschehen durch Sensoren und Elektronik, die in die Kleidung eingearbeitet werden. Zusammen mit den Fortschritten im Bereich Data Science hat dieser Trend das Potenzial Kundeninformationen im Voice Assistant Bereich noch mehr zu personalisieren sowie die Bedürfnisse und Wünsche der Kundinnen und Kunden noch besser vorherzusehen und auf Basis der Daten präzisere, personalisierte Werbung zu generieren. Damit Voice Assistenten in den Kaufprozess integriert werden können, braucht es nahtlose Zahlungstechnologien. Solche Anbindungen sind durch Drittanbieter in immer grösserem Ausmass als Application Programming Interface (APIs) verfügbar.


Fazit

Voice Assistenten bringen viele Vorteile für Kundinnen, Kunden und die Unternehmen. Durch speziell auf die Kundin oder den Kunden zugeschnittenen Dienste, kann die Kundenbindung gestärkt werden. Dieser Vorteil von personalisierter Werbung ist auch für die Kundin und den Kunden ein Mehrwert und verbessert die Dienstleistungen. So sind letztendlich nicht nur die Kundin oder der Kunde zufriedener, sondern es kann auch der Ruf der Unternehmung und die Bekanntheit einer Marke gestärkt werden. Durch die personalisierten Assistenten erhalten Firmen mehr Einblicke in die Wünsche und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und deren Kaufprozesse. 

Die Vorteile für die Userin oder den User sind die einfache Handhabung und die Anpassungsfähigkeit an uns Menschen. Firmen können dagegen eine starke Kundenbindung aufbauen und sich profilieren mit hoch personalisierter Werbung. Der Trend geht immer mehr in die Richtung von «Lifelogging» und dem «persönlichen Assistenten» den jeder griffbereit in der Tasche mit sich führt. Ein spannendes Thema, welches uns in nächster Zeit noch stark begleiten wird.  
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Janine Kraft

Janine Kraft

Digital Marketing Expert

Vom stationären Handel zum schnelllebigen Online Marketing: Seit über zehn Jahren im Retail und
über drei Jahren im Digitalen Marketing tätig, beschäftigt sich Janine mit verschiedensten Online-
Marketing-Disziplinen und hegt eine grosse Faszination für Artificial Intelligence und den daraus
resultierenden Voice Thematiken. Ihre Erfahrungen sammelte sie im Grosshandel und bei namhaften
Brands. Ihr Herz schlägt fürs Content Marketing, SEA/SEO, Social Media und das Performance
Marketing.

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